Dass man nach dem Selbstmord in die Hölle kommt oder diesen Moment immer wieder erlebt

Hallo, hier ist der Admin. Wussten Sie, dass im Abgrund des japanischen Internets, in seinen verborgenen Ecken, heimlich Geschichten geflüstert werden?

Im tiefen Dunkel der Anonymität werden noch immer zahlreiche seltsame Ereignisse überliefert. Hier haben wir jene mysteriösen Geschichten sorgfältig ausgewählt – unbekannten Ursprungs, aber seltsam lebendig – die Ihnen Schauer über den Rücken jagen, das Herz beklommen machen oder manchmal sogar den gesunden Menschenverstand auf den Kopf stellen können.

Sie werden sicher Geschichten finden, die Sie noch nicht kannten. Also, sind Sie bereit zu lesen…?

[1] Dass man nach dem Selbstmord in die Hölle kommt oder diesen Moment immer wieder erlebt – wer denkt sich sowas aus und wer verbreitet das? Es kümmert doch eh keinen, wenn irgendwo jemand stirbt, den man nicht kennt, oder? Was soll das bezwecken?

  • [6]>>1 Ich hab mal in einer Predigt von einem Mönch gehört, dass der Glaube an ein Leben nach dem Tod Verbrechen verhindern soll, weißt du.

[8]>>6 Ah, es geht also nicht nur um Gefühle, hmm.

  • [13]>>8 Wenn man Schlechtes tut, sieht Buddha zu, oder man kommt nicht ins Paradies und leidet – manche Leute versuchen Gutes zu tun, weil sie das nicht wollen.

[10] Auch wenn man denkt, dass es das nicht gibt, hat man trotzdem Angst, weil man ja noch nie gestorben ist, nicht wahr………

alt text
  • [11] Eigentlich solltest du ins Nichts verschwinden, aber du bekommst mit der Hölle sozusagen eine letzte Chance, weißt du.
  • [15] Wenn man stirbt, ist da nichts. Alles wird zu nichts.
  • [21] Ich finde ja, die Realität ist viel höllischer als irgendeine ausgedachte Hölle, von der man nicht mal weiß, ob es sie gibt.

[24]>>21 Wenn’s nur darum ginge, in einem Kessel gekocht zu werden, würde ich fast schon gerne in die Hölle gehen, haha.

  • [27]>>24 In einem Kessel gekocht zu werden klingt aber schon übel (nur mal so als normaler Gedanke).
  • [23] Ich hab bestimmt schon über hundert Spinnen verschont, also ist das für mich ein Kinderspiel, haha.
  • [40] Aber wenn man sich die Höllen-Bildrollen ansieht, fragt man sich schon, wie Menschen vor über 1000 Jahren so etwas malen konnten. Man denkt fast, die Hölle gibt es wirklich und irgendwer hat das erlebt.

Jigoku Zoshi: Japanische Bildrollen aus dem 12. Jahrhundert, die Szenen aus der Hölle darstellen. Es existieren mehrere Versionen, von denen einige als Nationalschätze ausgewiesen sind. Wie in der Originalerklärung erwähnt, wurden früher auch die „Hekija-e“, die heute nicht mehr als Höllendarstellungen gelten, als Jigoku Zoshi bezeichnet.

  • [48]>>40 In gewisser Weise war die Realität damals, anders als heute, wirklich die Hölle, vielleicht war das also eine Art Satire, so nach dem Motto Dämonen = Beamte.
  • [57]>>48 Ob das stimmt…? Die Dinger haben doch meistens Adlige gesehen, die über den Beamten standen, oder?
  • [65]>>57 Gerade weil der Maler kein Adliger war, ist es doch Satire. Maler: ‚Dieser verdammte Adlige… Genau! Den male ich als Dämon!‘ Adliger: ‚Dieser Dämon gefällt mir.‘
  • [42] Es wäre doch erlösender, wenn nach dem Tod einfach nichts wäre, oder?
  • [46] Sind die Völker, die Selbstmord befürwortet haben, nicht eh schon längst ausgestorben?
  • [52] Ob man in die Hölle kommt, hängt von der Religion ab. Grundsätzlich sind Leute, die Suizid begehen, bemitleidenswert. In Japan gelten Seppuku und Selbsttötung nicht als Sünde, daher gibt es im Shintoismus und Buddhismus keine Wertvorstellung, dass Suizid etwas Schlechtes ist. Im Christentum, genauer im Katholizismus, kommen Selbstmörder nicht in die Hölle, sondern ins Purgatorium (Fegefeuer), einen Ort zwischen Himmel und Hölle. Dort können sie Tugenden ansammeln und doch noch in den Himmel kommen. Bei den alten Maya gab es die Regel, dass nur denen die Sünde erlassen wurde, die sich erhängt hatten. Beim Springen könnte man ja andere mitreißen. Wenn man das so recherchiert, ist das echt interessant.

Seppuku/Harakiri: Eine Form des rituellen Selbstmords durch Aufschneiden des Bauches mit einem Kurzschwert, die früher von der japanischen Samurai-Klasse praktiziert wurde, um die Ehre zu wahren.

Shinto: Die indigene Religion Japans, die auf der Verehrung von Natur und Ahnen basiert.

  • [58]>>52 Im Shinto gibt es aber auch die Vorstellung, dass der Tod ‚Kegare‘ (Unreinheit) ist, weißt du.

Kegare: Im Shinto ein Zustand der Unreinheit, der durch Tod, Krankheit, Blut usw. verursacht wird. Es wird geglaubt, dass dieser Zustand durch Rituale gereinigt werden muss.

  • [63]>>58 Um es zu wiederholen: In der ursprünglichen japanischen Ethik gibt es keine Vorstellung davon, dass Selbstmord eine Sünde ist. Es gibt nur die konfuzianische Ethik, nach der es kindliche Pietätlosigkeit ist, wenn ein Kind, das sich um seine Eltern kümmern sollte, vor ihnen stirbt. Wenn es im Shinto eine solche Lehre gäbe, wäre sie entweder relativ neu oder, wie andere schon sagten, ein Konzept einer neuen Religion. Es gibt ja auch einige Shinto-basierte neue Religionen wie Tenrikyo, die dem Shintoismus relativ nahestehen, weißt du.

[67]>>63 Das mit der kindlichen Pietätlosigkeit, wenn ein Kind vor den Eltern stirbt, die es versorgen sollte, leuchtet mir ein.

  • [71]>>67 Im Westen werden die Persönlichkeiten von Eltern und Kindern als völlig getrennt betrachtet, und es gibt die Ethik, dass Kinder mit 20 ausziehen und ihr eigenes Zuhause haben müssen (sie dürfen nicht zusammenleben). Daher ist das Konzept, bei den Eltern zu leben, um sich um sie zu kümmern, eher schwach ausgeprägt. Dass dir das einleuchtet, bedeutet, dass du ein typischer Japaner bist, der stark von der ostasiatischen Ethik Chinas, Koreas usw. und dem Konfuzianismus beeinflusst ist.

[74]>>71 Wow, du kennst dich ja aus. Naja, ich denke, man sollte die empfangene Güte schon zurückgeben.

  • [76] Man sagt, nach dem Tod ist da ‚Nichts‘, aber hat jemand schon mal diese Welt des ‚Nichts‘ gesehen? Wenn man darüber nachdenkt, was ist ‚Nichts‘ eigentlich?
  • [77]>>76 Es ist ‚Nichts‘, weil man es nicht weiß, oder?
  • [78]>>76 Vielleicht ist es wie traumloses Schlafen? Keine Ahnung.
  • [90] Ich meine mich zu erinnern, dass Religionen ursprünglich entstanden sind, um Aufstände des Volkes zu verhindern oder so. Solcher Aberglaube, den Religionen verbreiten, dient also einfach nur dazu, andere kontrollieren zu wollen.

[94] Letztendlich weiß man es erst, wenn man stirbt, oder? Vielleicht wartet ja überraschenderweise Level 2 auf uns.

  • [95]>>94 Wenigstens möchte ich im nächsten Leben auf Schwierigkeitsgrad ‚Einfach‘ starten.

[96]>>95 Wenigstens die Charakterauswahl oder Charaktererstellung möchte ich selbst machen können.

  • [97]>>96 Ich hätte gerne mehr Körpergröße… (ernsthaft)
  • [98]>>94 Vielleicht gibt es ja eine Nachbesprechung mit den Vorfahren, wo man sein ganzes Leben reflektiert.
  • [106] Bei Selbstmord oder frühem Tod wird der Schwierigkeitsgrad automatisch auf Maximum gestellt.

[108] Ich hab nachgeschaut, pro Jahr begehen etwa 20.000 Menschen Selbstmord. Ist das viel oder wenig?

  • [115]>>108 Kommt drauf an, was man als Maßstab nimmt, aber biologisch gesehen ist das abnormal, oder?
  • [114] Weltweit begehen jährlich 800.000 Menschen Selbstmord. Alle 40 Sekunden bringt sich irgendwo auf der Welt jemand um, 365 Tage im Jahr.
  • [120] Seit dieser Thread erstellt wurde, haben sich schon 60 Menschen irgendwo auf der Welt umgebracht.

[122]>>120 Hey, mach das nicht so anschaulich, das ist doch gruselig!

  • [123]>>122 Schon wieder einer gestorben.
  • [129] Ein Bekannter von mir hat sich letztes Jahr auch erhängt.
  • [135] Pro Tag sterben 160.000 Menschen. Pro Stunde 16.000. In 20 Minuten, nachdem dieser Thread erstellt wurde, sind so viele Menschen gestorben wie beim großen Erdbeben in Ostjapan.

[136] Dass die Selbstmordrate bei Männern fast doppelt so hoch ist wie bei Frauen… wenn man ein bisschen recherchiert, findet man interessante Sachen.

  • [149] Ich brauche kein nächstes Leben und kein Jenseits. Wenn ich sterbe, soll einfach das angenehme Gefühl des Schlafens ewig andauern, und ab und zu darf ich träumen.
  • [152] Die Definition von Paradies oder Himmel ist auch vage, oder?

[154] Nach dem Tod möchte ich nur ein leeres Zimmer mit einem Futon haben. Und keinen Hunger verspüren.

  • [162]>>154 Wenn du Selbstmord begehst, musst du in der Watami-Höllenfiliale arbeiten, 24/7-Schichtdienst, weißt du.

Watami: Name eines japanischen Gastronomieunternehmens. Wird manchmal metaphorisch verwendet, da das Unternehmen in der Vergangenheit wegen harter Arbeitsbedingungen öffentlich kritisiert wurde.

  • [165]>>162 Klingt nach einem ziemlich heruntergekommenen Laden. Da kommen bestimmt keine Kunden hin.
  • [167]>>165 Die Kunden sind nur die Höllenwächter, also alles sicher.
  • [158] Die Vorstellung, dass nach dem Tod alles ewig dunkel ist, macht mir Angst. Ich wünsche mir schon, dass es ein Jenseits gibt. Wenn ich anspruchsvoll sein darf, möchte ich zu Gott gehen und die Antworten auf die Fragen des Universums erfahren.
  • [175] Endlose Predigten oder so? (nur mal geraten)
  • [176]>>175 Die Situation, die zum Selbstmord geführt hat, immer wieder nachzustellen und Flashbacks auszulösen, stelle ich mir auch übel vor.
  • [180]>>176 Das ist ja reine Folter, zum Lachen… zum Lachen…

[178]>>176 Nach dem Tod wäre man doch unbesiegbar, oder? Man ist ja schon entkommen.

  • [179]>>178 Jemand mit der Mentalität ‚Hauptsache entkommen‘ würde wahrscheinlich gar keinen Selbstmord begehen.

[181]>>179 Begeht man Selbstmord nicht, um zu fliehen? Dachte ich zumindest.

  • [183]>>181 Wenn man Selbstmord begeht, um zu fliehen, dann wäre es doch die schlimmste Hölle, nach dem Tod wieder in die Situation davor zurückzukehren. Und diesmal kann man nicht durch Sterben entkommen, ein unmögliches Spiel.

[184] Stimmt, den Grund für den Tod zu durchleben wäre schlimmer als den Moment des Sterbens selbst.

  • [185] Im Moment des Selbstmords ist die Erleichterung wahrscheinlich größer als das Bedauern, oder?
  • [190] Aber jemanden, der so verzweifelt war, dass er sich umgebracht hat, noch weiter zu quälen… Ich weiß nicht. Da gibt es weder Gott noch Buddha, finde ich.
  • [194]>>190 Wenn die Gesellschaft so wird, dass selbst die Option Selbstmord nur Verzweiflung bedeutet, dann wird die Zahl der Selbstmorde sinken (klingt aber dystopisch).

[196]>>194 Vielleicht ist das Ergebnis davon ja dieser Antinatalismus.

  • [198]>>196 Wenn wir eine Gesellschaft schaffen, in der jeder, der keine Kinder bekommt, bevor er stirbt, Höllenqualen erleidet, dann steigt die Geburtenrate bestimmt explosionsartig an!

[199]>>198 Du versuchst ja wirklich, eine Dystopie zu erschaffen, zum Lachen.

[210] Naja, wenn nach dem Tod nichts ist, wäre das eine Erlösung. Aber das weiß man erst, wenn man es ausprobiert hat. So, ich geh dann mal schlafen, bis dann.

  • [211] Kann doch nicht sein, dass da nichts ist. Solange der Raum es zulässt, verschwindet Masse nicht. Das Bewusstsein schwindet, wird immer schwächer und hört dann auf.
  • [212] Umgekehrt ist die Geburt ein Mittel, Masse in Schaltkreisen zu verbinden und die Informationsübertragung zu verstärken. Dadurch wird die integrierte Information aktiviert und man nimmt Bewusstsein stark wahr.
  • [217] Das kann doch niemand wissen.
  • [33] Tetsuro Tamba hat gesagt, er war überrascht, als er starb.
  • [140] Hör auf, für das nächste Leben zu leben, lebe im Jetzt!
  • URLをコピーしました!

コメントする